A székesfehérvári casula és Konstantinápoly alapításának 700. évfordulója

Der dem Heiligen Stephan zugeschriebene Libellus de institutione morum verleiht der politisch-theologischen Konzeption über den Herrscher als vicarius Dei eine ganz andere Form, als wie das zur Zeit von Konstantin dem Großen in der rhetorischen Literatur, unter der Herrschaft von Karl dem Großen in...

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Bibliographic Details
Main Author: Havas László
Format: Book part
Published: 2014
Series:Acta Universitatis Szegediensis : Opuscula Byzantina 11
A Kárpát-medence, a magyarság és Bizánc = The Carpathian basin, the Hungarians and Byzantium 11
Kulcsszavak:Bizánc története - középkor, Konstantinápoly története - középkor
Subjects:
Online Access:http://acta.bibl.u-szeged.hu/71515
Description
Summary:Der dem Heiligen Stephan zugeschriebene Libellus de institutione morum verleiht der politisch-theologischen Konzeption über den Herrscher als vicarius Dei eine ganz andere Form, als wie das zur Zeit von Konstantin dem Großen in der rhetorischen Literatur, unter der Herrschaft von Karl dem Großen in der Gattung des belehrenden religiösen Fürstenspiegel und zur Zeit von Otto III. in den bildenden Künsten üblich war. Das ungarländische Werk wurde zum Vorläufer einer wichtigen Neuerung in der westeuropäischen Literatur, wobei es sich zugleich auch an das byzantinische basilikos logos sowie an diejenigen religiös-politischen Traditionen anknüpft, die sich in Zusammenhang damit konzipieren ließen. Dies gilt noch mehr für die casula aus Székesfehérvár (Alba Regia), die zum Krönungsmantel geworden ist. Sein zentrales Element, das besondere Gabelkreuz ruft das (émaKÓoioi) in Erinnerung, dem in unserem Fall besondere Wichtigkeit zukommt. Da das Jahr 1301 das Entstehungs- und Einweihungsjahr des Mantels ist, kann sich die Siebenhundert (émaKÓoioi) auch auf das Jahr 331 nach Chr. beziehen, das zugleich das Einweihungsjahr des „zweiten Rom": der neuen Hauptstadt des Römischen Reichs ist. Somit kann das uns daran erinnern, dass der erste, mit göttlicher Macht bekleidete christliche Herrscher - als ein möglicher Vorfahr von Stephan - vor genau siebenhundert Jahren die heilige Stadt gegründet hatte, in der auch der erste ungarische König eine Pilgerstätte gestiftet hat, genauso wie auch in Rom oder in Jerusalem. Und das heißt zugleich, dass der gesalbte Herrscher Gottes Stellvertreter auf Erden ist, genauso wie die uralten biblischen Könige, der Herrscher des byzantinischen Reichs oder der des Heiligen Deutsch-Römischen Reichs. In ihre Fußstapfen tretend muss auch der Inhaber des ungarischen Throns ein Stellvertreter Gottes sein, der auch ihre Stelle einzunehmen befugt sein kann und ebenfalls vicarius Dei oder Christi sein kann, so wie der als Christus victor und später Christus rex im besonderen nimbus auftretende Emmerich, der an dieser Stelle sogar schon als Christus imperátor erscheinen mag. Und diese Erklärung wirkt umso natürlicher, als die charakteristische Form des Kreuzes am Königsmantel sogar das seltener gebrauchte Christogramm wachruft, das die Abkürzung von Iesus Christes (Tr|aoü<; Xpiotóc;) darstellt.
Physical Description:71-89
ISBN:978-963-306-298-2