A magyar nyelv következtető mondatainak története a XVI. század elejéig

Der Verfasser hat alle im Ungarischen bis zum Ende des ersten Jahrzehntes des 16. Jahrhunderts vorkommenden Beispiele der folgernden, beigeordneten Sätze gesammelt und untersucht. Da diese meist Ubersetzungen aus dem Lateinischen sind, hat er sie in allen möglichen Fällen mit ihren lateinischen Orig...

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Bibliographic Details
Main Author: Rácz Endre
Format: Article
Published: Szegedi Tudományegyetem Bölcsészettudományi Kara Szeged 1963
Series:Acta Universitatis Szegediensis : sectio ethnographica et linguistica = néprajz és nyelvtudomány = étnografiâ i azykoznanie = Volkskunde und Sprachwissenschaft 7
Kulcsszavak:Nyelvtörténet - magyar
Subjects:
Online Access:http://acta.bibl.u-szeged.hu/3429
Description
Summary:Der Verfasser hat alle im Ungarischen bis zum Ende des ersten Jahrzehntes des 16. Jahrhunderts vorkommenden Beispiele der folgernden, beigeordneten Sätze gesammelt und untersucht. Da diese meist Ubersetzungen aus dem Lateinischen sind, hat er sie in allen möglichen Fällen mit ihren lateinischen Originalen und mit den aus einer späteren Periode der ungarischen Kodexliteratur zitierbaren parallelen Ubersetzungen verglichen und untersucht. Er hat Folgendes festgestellt: 1. Das Hinterglied der konjunktionlosen beigeordneten Satzzusammensetzung ursprünglich verbindender Art kann die Folge des im Vorderglied Enthaltenen ausdrücken. Der beigeordnete Satz mit folgerndem Hinterglied kann also auch konjunktionlos sein. In der untersuchten Periode findet man zahlreiche solche Sätze. Schon seit langem kommt es auch vor, dass das (besonders durch die Konjunktionen és, s) bezeichnete verbindende Verhältnis auch als folgerndes aufgefasst Verden kann. Solche Sätze sollten bei einer Untersuchung des älteren Standes der ungarischen Sprache aus zwei .Gründen beachtet werden. Einerseits kann in die Sätze mit den Konjuktionen és, s neben die verbindende Konjunktion eine neue Konjunktion oder ein konjunktionartiges sprachliches Element (ursprünglich ein Adverb) geraten um das folgernde Verhältnis zu bezeichnen und so haben sich die Sätze mit durch és azért, és így, és ekképpen usw. verbundenen folgernden Nachgliedern ausgebildet. Andrerseits vor allem in biblischen Texten, kann der Gebrauch von és in der folgernden Beiordnung mehrere Male als ein durch die Vulgata vermittelter Hebraismus aufgefasst werden. 2. Daneben bilden sich in den Satzverbindungen mit folgernden Nachgliedern die eigenartigen Ausdrucksmittel dieses Verhältnisses aus. Diese stammen aus drei Quellen, und zwar aus dem Kausalbestimmungswort, Modalbestimmungswort oder Zeitbestimmungswort, das im zweiten Glied auf das Vorglied zurückweist, und einige von ihnen sind auch heute noch halb und halb Bestimmungswörter. a) Das in der untersuchten Periode beinahe alleinherrschende Bindewort azért der folgernden Sätze ist aus einem Kausalbestimmungswort entstanden. Dieses Kausalbestimmungswort als betontes Bestimmungswort stand meist am Beginn des Satzes und nachdem es den Akzent verloren hat, strebt es auch in Bindewort transformiert dieselbe Stellung in der Wortfolge zu behalten. Wegen der Verschwindung seiner ursprünglichen Funktion und seines Akzents aber kann es auch später im satz folgen und auch die lateinischen Beispiele können die Ubersetzer zu ähnlichen Wortfolgen anregen. Das Wort azért kommt auch in anderen Funktionen vor: oft ist es deutlich ein Bestimmungswort oder ein auf einen Nebensatz hinweisendes Wort (wenn der oft durch miért, verbundene Kausalnebensatz seinem Hauptsatz vorangeht, kann aas hinweisendes Korrelat azért der Rolle eines Bindewortes nahe kommen); manchmal ist es das Bindewort des adversativen Satzes; oft ist es bloss ein sprachliches Element, das zur Fortsetzung der Erzählung dient. Dieser letzte interessante Gebrauch dürfte wohl die Folge einerseits lateinischen Einflusses, andrerseits des reziproken Prozesses der Entwicklung von zeitlichem Nacheinander zu Kausalität sein. Trotz der schweren Belastung des Wortes azért bildet sich ein neues folgerndes Bindewort lange nicht aus. Der ebenso aus Kausalbestimmungswort entstandene, aber in der Umgangssprache wahrscheinlich nicht sehr gebräuchliche Ausdruck annak okáért kommt noch verhältnismässig oft vor, aber noch immer vierunddreissig Male weniger oft. Das Wort ezért findet sich kaum: zur Zeit der Kodexe nämlich wurden zur anaphorischen Zurückweisung — vom heutigen Sprachgebrauch abweichend — die tieflautlichen Formen des Pronomens angewandt. b) Die an der Grenze von Bindewort und Modalbestimmungswort stehenden satzverbindenden Elemente (így, úgy, ekképpen, akképpen usw.) sind meist mit der Konjunktion és verknüpft. Am häufigsten kommt és úgy vor, aber ein grosser Teil der vorkommenden Beispiele sind in der hussitischen Bibel zu finden und sie sind gekünstelt als Lehnübersetzungen des lateinischen itaque. c) Das heute häufigste Bindewort der folgernden Sätze ist tehát (in der älteren Sprache öfter tahát; manchmal tahátlan, tehág, tahág). Es ist aus einem Zeitbestimmungswort entsanden und in der untersuchten Periode erfüllt es meist eine solche Rolle. Seine Entwicklung zu Bindewort kann hauptsächlich damit erklärt werden, dass die zeitlich aufeinanderfolgenden Ereignisse miteinander oft in einem Verhältnis von Ursache und Wirkung stehen oder mindestens können sie vom Sprecher so aufgefasst werden. Dazu hat beigetragen auch, dass tahát usw. infolge seiner häufigen satzfüllungsartigen Anwendung seine zeitbestimmende Bedeutung schon auch ohnehin zu verlieren begann. In der untersuchten Periode machen sich nur Keime der Entwicklung zum Bindewort bemerklich. Lateinische folgernde Bindewörter werden eigentlich nur in gewissen Fragesätzen damit übersetzt. Es scheint, dass das Fragewortwerden von tehát, tahát (und ähnlicherweise von hát) der Entstehung der folgernden Bindewortrolle vorangegangen war und sich in dem mit dem Konditionalsatz verknüpften fragenden Hauptsatz ausgebildet hat (im Hauptsatz der konditionalen und der zeitbestimmenden Nebensätze sind tehát, tahát, hát in der untersuchten Periode sehr beliebte Hinweisungswörter).
Physical Description:19-29
ISSN:0586-3716